Wer sich den Traum vom eigenen Haus erfüllt hat, der möchte sein Hab und Gut natürlich auch so gut wie möglich vor Risiken schützen. Doch leider ist die Natur unvorhersehbar und kann jederzeit vollkommen unwerwartet schwere Schäden verursachen: Ein heftiger Orkan, wochenlange Niederschläge mit Überschwemmungen oder auch Blitzeinschläge können dazu führen, dass das Haus nachhaltig beschädigt und vielleicht sogar unbewohnbar wird. Das Problem: Ist man in einem solchen Fall nicht entsprechend versichert, bleibt man selbst auf dem Schaden sitzen – und steht im schlimmsten Fall vor dem finanziellen Ruin. Aus diesem Grund ist es wichtig, frühzeitig über den Abschluss einer Wohngebäudeversicherung nachzudenken. Diese Versicherung schützt nicht nur vor verheerenden Sturmschäden, sondern deckt auch Leitungswasser- und Feuerschäden sicher ab.
Die Wohngebäudeversicherung – welche Schäden deckt sie ab?
Prinzipiell werden durch eine Wohngebäudeversicherung mindestens drei Grundrisiken abgedeckt: Brand-, Leitungswasser- und Sturmschäden. Hierbei handelt es sich um die Basisdeckung, welche die meisten Versicherungsgesellschaften anbieten. Allerdings greift die Police in der Regel auch für andere Schadensursachen, darunter Brand, Explosion, Implosion, Blitzschlag oder Hagel. Selbst Schäden, die durch Rohrbrüche im Haus oder aufgrund von Frost entstehen, zählen genau wie Überspannungsschäden häufig zum Leistungsumfang – aber nicht immer. Daher ist es wichtig, sich im Vorfeld genau zu erkundigen und beim Versicherer zu prüfen, welche Risiken tatsächlich abgedeckt sind.
Natürlich ist es auch möglich, über die Basisleistungen hinaus noch weitere Risiken in die Versicherung mit einzuschließen. Die meisten Versicherer bieten die Möglichkeit, sich die Police nach dem Baukasten-System selbst nach den eigenen Wünschen zusammenzustellen. Hier spricht man auch von der sogenannten Deckungserweiterung, die den Versicherungsschutz individuell durch einzelne Module erweitert. Allerdings ist es nicht möglich, diese Bausteine einzeln, sondern ausschließlich in Kombination mit der Gebäudeversicherung abzuschließen. Zusätzlich zur Police gegen Elementarschäden wird häufig auch die Glasbruchversicherung mit abgeschlossen. Sie empfiehlt sich insbesondere für Besitzer von Häusern mit zahlreichen großen Fensterfronten. Betreibt man auf seinem Grundstück eine Solaranlage, ist darüber hinaus der Abschluss einer Photovoltaikversicherung sinnvoll.
Grundsätzlich sichert eine Wohngebäudeversicherung ausschließlich Schäden ab, die unmittelbar am Wohngebäude zustande kommen. Das sind unter anderem das Fundament, das Dach, die Fassade und das Mauerwerk. Im Schutz enthalten sind allerdings für gewöhnlich auch die Heizung, hochwertige Holzfußböden sowie auch die Badewanne. Etwas anders sieht es bei Nebengebäuden und dem Garten bzw. dem Hof aus: Während einige Versicherer Carports, Garagen oder auch Werkzeugschuppen mit absichern, muss bei anderen Anbietern eine zusätzliche Police abgeschlossen werden. Ähnliches gilt auch für Markisen, Zäune, Gelände, Treppen oder auch Gartenmauern. Handelt es sich um bewegliche Objekte, wie zum Beispiel um Gartenmöbel, sind diese stets über die Hausratversicherung abzusichern – die Wohngebäudeversicherung greift hier nicht mehr.
Das Leistungspaket: Wofür die Wohngebäudeversicherung aufkommt
Primär ist die jeweilige Versicherungsgesellschaft bei einer Wohngebäudeversicherung immer für die Regulierung des Schadens zuständig. Allerdings werden – abhängig vom Versicherungsumfang – noch weitere Leistungen übernommen. So kommt die Wohngebäudeversicherung in der Regel auch für Instandsetzungs- bzw. Reparaturkosten der entstandenen Schäden auf, sofern diese durch die versicherten Risiken zustande gekommen sind. Ein Beispiel: Platzt ein Leitungsrohr und der Keller steht plötzlich unter Wasser, übernimmt die Versicherung die Kosten für die Trockenlegung und die anschließende Renovierung. Handelt es sich bei einem Schaden um einen Härtefall, also um einen Totalschaden, dann kann es sogar sein, dass die Versicherung ein neues Haus in derselben Größe und Bauart bezahlen muss – die Kosten für Notare, Architekten und weitere Fachleute mit eingeschlossen. Bezahlt werden auch Kosten für eine Übergangswohnung, falls das eigene Haus vorübergehend oder überhaupt nicht mehr bewohnbar sein sollte.
Wann lohnt sich der Abschluss einer Wohngebäudeversicherung?
Obgleich der Abschluss einer Wohngebäudeversicherung natürlich nicht vom Gesetzgeber vorgeschrieben ist, lohnt sie sich dennoch für jeden Hausbesitzer. Denn man sollte bedenken: Kommt es tatsächlich zu einem schweren Schurmschaden oder einem Hausbrand, sind die Kosten für die Sanierung unermesslich hoch und von den meisten Menschen nicht aus eigener Tasche bezahlbar. Kann die Immobilie durch den Schaden überhaupt nicht mehr bewohnt werden, steht man im schlimmsten Fall vor dem existenziellen Ruin. Aus diesem Grund sollte man sich frühzeitig um eine Eindämmung dieser Gefahr kümmern und eine Wohngebäudeversicherung abschließen. Zwar lässt sich durch die Versicherung nicht ausschließen, dass tatsächlich etwas geschieht – doch man kann sich zumindest sicher sein, im Falle eines Falles finanziell geschützt zu sein.
Übrigens: Wer eine Immobilienfinanzierung über eine Bank anstrebt, ist im Normalfall dazu verpflichtet, zuvor eine Wohngebäudeversicherung abzuschließen und den Nachweis dafür vorzulegen. Denn für den Fall, dass das Haus durch äußere Einflüsse zerstört wird, kann die Bank auf keine Sicherheiten mehr zurückgreifen und macht enorme finanzielle Verluste. Sollte es während der Finanzierungsphase also zu einem Schaden kommen, erhält die Bank von der Versicherung einen finanziellen Ausgleich.
Bewohnt man eine Eigentumswohnung oder hat diese vermietet, dann ist in der Regel keine Wohngebäudeversicherung erforderlich. Denn hier wird zumeist von der Eigentümergemeinschaft eine kollektive Wohngebäudeversicherung abgeschlossen. Wenn es eine Hausverwaltung gibt, dann ist diese für den Abschluss einer entsprechenden Versicherung zuständig. Immer enthalten sein sollte die Absicherung gegen Leitungswasser-, Sturm- und Feuerschäden, darüber hinaus sollten aber auch Nebengebäude auf demselben Grundstück mit abgesichert werden. Das gilt auch für Garagen, Carports und Ähnliches.
Große Auswahl: So findet man die richtige Wohngebäudeversicherung
In den meisten Fällen ist der Kauf oder der Bau eines Hauses die größte Investition, die man in seinem Leben tätigt. Aus diesem Grund sollte man sich darüber im Klaren sein, welche Risiken man eingeht, wenn man sein Haus nicht absichert. Am besten befasst man sich schon während der Bauphase mit dem Thema Wohngebäudeversicherung.
Inzwischen gibt es allerdings eine enorm große Auswahl an unterschiedlichen Versicherungen, weswegen man im Vorfeld nicht auf einen ausführlichen Vergleich verzichten sollte. Grundsätzlich ist es wichtig, dass die Versicherung stets zum eigenen haus passt. Hierbei spielt es keine Rolle, ob sich das Haus in einer ländlichen Region oder mitten in der Stadt befindet – wichtig sind die Risiken, die am Wohnort zu erwarten sind. Lebt man beispielsweise in einer Region, in der es häufiger zu Sturmschäden kommt, dann sollte darauf besonders Wert gelegt werden. Wer dagegen am Waldrand lebt, sollte sicher sein, dass in der Versicherung auch Schäden abgedeckt sind, die durch umfallende Bäume entstehen.
Am einfachsten gestaltet sich der Vergleich verschiedener Anbieter über das Internet: Hier kann man gezielt nach Wohngebäudeversicherungen suchen, welche die gewünschten Schadensarten abdecken und auch deren Konditionen miteinander vergleichen.
So wird die Wohngebäudeversicherung kalkuliert
Bei der Kalkulation der Prämie für eine Wohngebäudeversicherung kommt es vor allem auf den Neuwert der zu versichernden Immobilie an. Wie hoch die Maximalsumme für die Versicherung ausfallen soll, lässt sich auf unterschiedliche Arten ermitteln.
Die erste Möglichkeit ist, ein fachmännisches Wertgutachten erstellen zu lassen. Hierbei besichtigt ein Gutachter das Haus und bestimmt eine Summe, was allerdings mit recht hohen Kosten verbunden ist. Die Höhe der Versicherungsprämie bleibt in der Regel stets gleich.
Die zweite Methode ist, die Versicherungssumme gemäß der Gebäudegröße zu berechnen. Sollte ein Wiederaufbau erforderlich sein, übernimmt die Versicherung dann die ortsüblichen Kosten für ein vergleichbares Gebäude. Hier wird im Vorfeld gemeinsam mit dem Versicherten eine Obergrenze für eine mögliche Entschädigung festgelegt. Die spätere Entwicklung der Baupreise hat übrigens keinen Einfluss darauf.
Ebenfalls möglich ist es, die Versicherungssumme zu errechnen, indem die Wertentwicklung der Immobilie sowie der Entwicklung der derzeitigen Baukosten angeglichen werden. Dies erfolgt jedes Jahr auf ein Neues, was für den Versicherten nur von Vorteil ist. Denn so kann man sich sicher sein, dass die versicherte Summe stets auf einem aktuellen Niveau bleibt. Abhängig vom Tarif und der Versicherungsgesellschaft kann die Prämie für eine Wohngebäudeversicherung natürlich höher ausfallen, wenn zusätzliche Bausteine hinzugebucht werden. Weiterhin bieten einige Versicherer sogar die Möglichkeit, dass der Versicherte eine Selbstbeteiligung übernimmt. Dies kann die Prämien für die Police noch einmal senken, ist aber eher die Ausnahme.
Die Elementarschadenversicherung – warum ist der Abschluss sinnvoll?
In den meisten Tarifen für Wohngebäudeversicherungen sind elementare Schäden für gewöhnlich nicht enthalten. Das sind unter anderem Schäden durch Sturmfluten, Erdbeben, Lawinen, Erdrutsche oder Starkregen. Hier würde nur eine spezielle Elementarschadenversicherung greifen – sie übernimmt auch die Kosten bei Schäden durch Starkregen oder durch Schneelasten, die das Hausdach beschädigen.
Besitzt man ein Haus in einer gefährdeten Region, in der es beispielsweise durch deren geologische Bedingungen zu Lawinen oder Erdrutschen kommen kann, sollte man unbedingt eine zusätzliche Police in Form einer Elementarschadenversicherung abschließen. Auch Regionen an großen Flüssen, wie entlang der Donau oder dem Rhein, sind einem höheren Risiko ausgesetzt. Hier kann es durchaus schnell zu einem den Keller überschwemmenden Hochwasser kommen. Doch auch in den Alpen oder in einem Mittelgebirge gibt es diverse Risiken, welche ein Gebäude nachhaltig schädigen und unbewohnbar machen können.
Es ist darüber hinaus durchaus möglich, dass der Versicherer bauliche Anpassungen verlangt, wenn man in einer besonders gefährdeten Region lebt. Ansonsten kann es sein, dass der Versicherungsschutz erlischt. Dies ist eine wichtige Vorsichtsmaßnahme, um die Kosten und das Ausmaß eines möglichen Schadens weitestgehend einzudämmen. Nicht zuletzt kommt diese Maßnahme auch dem Versicherten zugute. Es kann also sein, dass es vom Versicherer vorgeschriebene Fenster- und Türenarten gibt, die einen höheren Schutz bieten als andere Modelle, weil sie zum Beispiel druckresistenter sind. Es gibt sogar Versicherungsgesellschaften, die ihren Kunden auferlegen, elektrische Geräte und Objekte von hohem Wert ausschließlich in den oberen Etagen aufzubewahren.
Man sollte nicht vergessen: Auch wenn man nicht in einer typischen Risikoregion lebt, macht der Abschluss einer Elementarschadenversicherung als Zusatz zur Wohngebäudeversicherung Sinn. Denn natürlich kann das eigene Haus jederzeit von heftigen Stürmen oder einem Blitz getroffen werden. Die drastischen Entwicklungen des Klimawandels geben leider immer mehr Anlass zu einer entsprechenden Vorsorge, die man unbedingt ernst nehmen sollte.
Fazit: Für jeden Hausbesitzer ist eine Wohngebäudeversicherung unverzichtbar
Für die meisten Menschen ist das eigene Haus das Wertvollste, das sie besitzen. Aus diesem Grund sollte der Schutz des Heims entsprechend ernstgenommen werden – und zwar vom Fundament bis hin zum Dachgiebel. Eine Wohngebäudeversicherung kommt für Schäden unmittelbar am Gebäude auf, welche durch Sturm-, Feuer- oder Leitungswasser zustande kommen. Darüber hinaus lassen sich durch einzelne Bausteine weitere Risiken absichern. Die Erstattung der Kosten beinhaltet sowohl Reparaturen, Instandsetzungen, Sanierungen oder eine komplette Ersetzung eines Gebäudes infolge eines Totalschadens.
Natürlich sind Wohngebäudeversicherung nicht vom Gesetzgeber vorgeschrieben, allerdings sollte man sich selbst bewusst sein, dass man ein großes Risiko eingeht, wenn man darauf verzichtet. Konditionen und Leistungen der einzelnen Versicherungsgesellschaften können sich außerdem stark voneinander unterscheiden, weswegen ein Vergleich im Vorfeld immer wichtig ist. Auch wenn man bereits vor vielen Jahren eine Wohngebäudeversicherung abgeschlossen hat, die immer noch läuft, gilt es in regelmäßigen Abständen zu überprüfen, ob Leistungsumfang und Preis noch aktuell sind. Gibt es vielleicht bereits günstigere Versicherer, die einen noch besseren Schutz bieten? All das findet man am schnellsten durch einen Vergleich im Internet heraus.